Tipps die das Bauen leichter machen

Wie groß soll das Gehege werden?



Für ein Kaninchenpärchen rechnet man mindestens 6 qm und für jedes weitere plus 2 qm.
Bei Meerschweinchen darf es etwas weniger sein, aber man sollte bedenken, dass auch sie gerne rennen auch hier heißt.

Je größer, desto besser!





Der Boden (Ausbuddelsicherung)

Der Boden ist so anzulegen, dass sich Kaninchen nicht rausbuddeln und Raubtiere sich nicht reingraben können.
Bei Kaninchen empfiehlt es sich , Draht an allen vier Seiten mindestens 50cm tief einzugraben. Bei Meerschweinchen reichen 20cm, da diese nicht graben.
Alternativ kann man auch Terrassen/Gehwegplatten verlegen. Kaninchen freuen sich über eine Buddelkiste, damit sie ihren Buddeltrieb ausleben können.

Spartipp:
Terrassen/Gehwegplatten gibt es oft geschenkt in Anzeigenblättern, am Wertstoffhof oder in der Nachbarschaft wenn dort die Terrasse bzw. der Gehweg erneuert wird.
Oft lohnt auch eine Nachfrage bei einem Gartenbaubetrieb.




Buddelplatz für Kaninchen

Die beste Bodensicherung für ein Kaninchengehege sind ja Pflastersteine/Terrassenplatten. Da aber so den Kaninchen die Buddelmöglichkeit genommen wird, kann man spezielle gesicherte Buddelplätze einrichten.

1. Möglichkeit: Wenn man Terrassenplatten so senkrecht eingräbt, so daß ein "Becken" ensteht und dieses dann mit Erde oder Sand oder einem Erde/Sandgemisch füllt, können die Kaninchen graben, sich aber nicht ausgraben.

2. Möglichkeit: Man gräbt eine Mörtelwanne ein in die man vorher Löcher gebohrt hat, damit das Regenwasser ablaufen kann.

3. Ein großer Erdhaufen macht den Kaninchen bestimmt auch viel spass, Nachteil, die Erde wird noch schneller verteilt und dann ist der Hügel eine Ebene.


Das Gehegegerüst

Bei feststehenden Gehegen können die Balken entweder auf eingeschlagen „Einschlagbodenhülsen" oder einbetonierten Balkenhalterungen (U-Pfostenträger) befestigt werden.

Die Einschlagbodenhülsen werden einfach ohne Fundament mit dem Hammer in den Boden geschlagen.

Die U-Pfostenträger müssen in kleine Fundamente einbetoniert werden.

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Einschlagbodenhülse und U-Pfostenhalter

Wetterschutz, Hütten

Wetterschutz: Richtung Westen (da wo die Sonne untergeht) empfiehlt es sich statt dem Draht eine Bretterwand anzubringen, das schützt vor Unwetter. Bei ganzjähriger Außenhaltung eignen sich handelsübliche Kaninchenställe die man ggf. noch mal isoliert. Meist haben die Kaninchenställe 2 Kammern, eine hat eine Holztür, eine Gittertür. Da die Kaninchen ja im Gehege genug Auslauf haben, sollte man das Gitter entfernen und gegen ein maßgenaues Holzbrett in das man ein Durchschlupfloch gesägt hat ersetzen. So haben sie eine sichere Höhle in die sie sich zurückziehen können, und sich im Winter aufwärmen können.
Damit Kaninchen leicht in den Stall kommen kann man eine Kiste, ein Stück von einem Baumstamm oder ähnliches davor stellen.

Für Meerschweinchen empfiehlt es sich, beim Stall die Beine zu kürzen und eine Rampe anzubringen, damit sie besser hineinkommen.

Der Platz unter dem Holzstall wird auch gerne als Kuschelplatz oder Toilette benutzt. Hier kann man eine Wanne (etwa von einem alten Gitterkäfig) mit Einstreu hin zu stellen.

Wichtig!
Bitte decken sie niedrige Gehege unter einem Meter Höhe nicht vollständig mit transparentem Kunststoff ab (egal ob Folie, Doppelstegplatten oder Wellkunststoff). Im Sommer staut sich die Hitze und die Tier können einen Hitzschlag erleiden. Ausserdem kann das im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich werden.

Tipp:
Streichen sie die Unterseite des durchsichtigen Kunststoffs einfach mit einer Acrylfarbe. Wenn Sie die Farbe Grün wählen, sieht es so aus als würde die Sonne durch ein Blätterdach scheinen, da die Farbe mit dem Pinsel nicht überall 100%ig gleich dick verstrichen werden kann.

Haftungsausschluß: Für evtl. Schäden die durch diese Tipps entstehen könnten, können wir keine Haftung übernehmen.


Das Dach

Das Dach sollte ein Gefälle haben, damit der Schnee und der Regen ablaufen kann .Ein Teil des Daches kann auch „offen“ d.h. nur Draht sein, denn die Tiere genießen es häufig im Regen zu sitzen oder im Schnee zu buddeln.

Schnee kann sehr schwer werden und Gehege zum Einsturz bringen.
Eine Schaufel voll Schnee kann ca 10kg wiegen. Auf einem 10-15qm grossem Gehege liegen dann mehrere hundert Kilo Schnee.
Durch die Karos des Volieredrahts fällt der Schnee nur durch, wenn es sehr kalt ist und die Flocken klein sind. Ist es wärmer oder die Flocken groß, setzen sie sich schnell zu.

Wenn die Schneeschicht zu dick wird sollte das Dach abgeräumt werden.


Welcher Draht ist mardersicher?

Sicher ist nur der Volierendraht (die Drähte sind horizontal und vertikal angeordnet wie ein kariertes Blatt Papier). Volierendraht ist vierpunktverschweißt und gegen Durchbeißen von außen und innen ab einer Stärke von 1,2 mm sicher. Wir empfehlen 1,2mm oder 1,45 mm. Natürlich kann man auch stärkeren Draht nehmen, der läßt sich dann aber immer schwerer schneiden. Zudem vergrößert sich mit der Drahtstärke auch die Masche, also der Zwischenraum zwischen den Drähten.

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Volierendraht 1,45 mm stark

Kükendraht, Hasendraht etc. (der Draht ist wabenförmig bzw. sechseckig) ist nicht sicher!

Auf diesem Bild sieht man wie sich durch ein einzelner Drahtdurchbiss das Loch vergrößtert. Ausserdem ist der Draht viel zu dünn

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6-Eckdrahtgeflecht "Hasendraht" klein

Sehr trügerisch ist der kunstoffummantelte Draht. Er sieht zwar gut aus, aber der Draht unter der Kunststoffschicht ist sehr dünn und oft NICHT verzinkt. Wird die Kunststoffhülle verletzt, kann Wasser eindringen und der Draht rostet innerhalb des Kunststoffs weg.

Das Gehege muß überall dicht sein, durch eine Öffnung wo auch ein Hühnerei durch passt kommt auch ein Marder durch.

Spartipp:
Volierendraht ist im Baumarkt recht teuer. Ein Blick in einschlägige Internetshops und Auktionsplattformen lohnt auf alle Fälle.


Kunststoffummantelter Draht

Holzschutz

Holzschutz:

Imprägniertes oder mit Wetterschutzfarbe lackiertes Holz ist, wenn es angeknabbert wird sehr ungesund. Wir empfehlen deshalb den Draht von innen an zu tackern so dass die Kaninchen oder Meerschweinchen nicht an das Holz gelangen können. Evtl. an Pfosten unten, also im Bereich der Erreichbarkeit, eine doppelte Lage Draht nehmen. Biolacke bzw. Lacke mit dem Blauen Engel, im Volksmund oft "Sabberlack" genannt, sind nicht so giftig, aber dafür längst nicht so wirksam/haltbar.
Am einfachsten und schnellsten geht es, wenn man das Holz vorher streicht.




Volierengehege - Bautipp

Volierengehege kann man auch einem alten, aber gut erhaltenen Gewächshaus dem die Glasscheiben abhanden gekommen sind, bauen. Hierzu die Felder mit Volierendraht bespannen.

Bitte keine Tiere in einem Gewächshaus mit Scheiben halten, denn dort wird es im Sommer sehr heiß und damit lebensgefährlich!!!


Kälteschutz im Winter

Wenn es so richtig kalt ist kommt mancher auf die Idee eine Wärmelampe zu installieren.
Hier ist aber absolute Vorsicht geboten.

In der Bedienungsanleitung wird immer darauf hingewiesen, daß man eine Schutzbrille für die Augen tragen muß. Auch die Tiere haben Augen, allerdings kann man die nicht mit einer Brille schützen. Es kommt bei Verwendung der Rotlichtlampen recht häufig vor, daß Tiere erblinden. Gerade die Fluchttiere haben ja ihre Augen seitlich damit sie ihre Feinde schnell erkennen. Das Licht fällt also direkt auf die Augen.

Im Handel gibt es s.g. Elsteinstrahler (Dunkelstrahler), die geben nur Wärme ab, aber kein Licht.
Wie alle elektrischen Anlagen müssen auch die Strahler von Fachleuten installiert werden. Wärmestrahler in einem Raum mit Holzeinstreu und Heu können richtig gefährlich werden.

Wenn man im Winter nicht züchtet und sich selber warm anzieht kommt man in der Regel gut ohne extra Heizung aus - vorausgesetzt die Tiere sind gesund.

Schutzhütten:

Kaninchen und Meerschweinchen brauchen in ganzjähriger Aussenhaltung Schutzhütten in die sie sich zurück ziehen können.
Eine Schutzhütte muß groß genug sein, daß die Tiere immer ins Trockene und Warme gehen können wenn sie das möchten. Dieser Raum soll auch einen kleinen Raum haben in dem sie sich zusammenkuscheln und mit ihrer Körperwärme "aufheizen" können

Hierzu eigenen sich qualitativ höherwertige s.g. "Kaninchenställe" aus Holz. Diese haben in der Regel 2 "Zimmer. Ein Großes mit Gitter und ein kleines mit Holztür.
Wenn man diese Ställe nochmal isoliert (Holz-Isolationsmatierial-Holz) und das Gitter aus der Tür zum größeren "Zimmer" entfernt und durch ein Brett mit einem "Durchschlupfausschnitt" ersetzt ist aus dem Stall ein Schutzraum geworden.

Natürlich muß gut eingestreut sein. Stroh in der kleinen "Schlafkammer" macht das Ganze kuschelig und warm.

Isolierung von ganzen Hütten und Gehegen:

Holzhütten und Gehege zu isolieren macht eigentlich keinen Sinn, denn eine Isolierung soll ja verhindern daß Wärme nach draussen entweicht. So kleine Tiere wie Kaninchen und Meerschweinchen können garnicht so viel Wärme abgeben, daß der Raum/Gehege "geheizt" wird. Schutzhütten halte ich für wesentlich wichtiger

Will man das Blockhaus/Holzhütte etc. mit Strom heizen, sollte natürlich isoliert werden.
Man sollte sich aber klar sein, daß die Stromkosten sehr hoch sein werden. Eine extra Heizung für gesunde ausgewachsene Tiere ist in der Regel nicht nötig, sie dient dann nur dem Komfort des Halters.


Bepflanzen von Aussengehegen

Aussengehege kann man prima bepflanzen. Büsche, kleine Bäumchen und Hochstämme sorgen im Sommer für Schatten, das Gehege sieht gleich natürlicher aus.
Allerdings sollte man sie gegen das Anknabbern schützen.

Tipp:
Wenn Sie gleich beim Einpflanzen Volierendraht mit einbuddeln und am Stamm hochziehen sind die Pflanzen gegen Verbiss geschützt

Achtung, wichtig:

Sie müssen darauf achten, daß Sie nur ungiftige Pflanzen verwenden. Selbst wenn Sie mit Draht gegen das Anknabbern schützen, können trotzdem Blätter und Früchte runter fallen und bei Aufnahme die Tiere gefährden.

Auf der sicheren Seite sind sie mit:
Haselnuss
Weide
Apfel
Birne
Kapuzinerkresse

unter:
www.Giftpflanzen.ch können Sie nachsehen ob die Pflanze giftig ist.


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